Block Haye Hawayee Mittelschule -  Visions4Children

Block Haye Hawayee Mittelschule

Mazar-e-Sharif
Projektstart: 2022

Spendenstand: 487.000 €

Ziel: 600.776 €

Spendenstand: 487.000 €

Ziel: 600.776 €

In der Mittelschule Block Haye Hawayee in Mazar-e-Sharif sind derzeit 2.195 Schüler*innen registriert, doch nicht einmal die Hälfte von ihnen kann in Klassenräumen unterrichtet werden. Der Unterricht von etwa 1.300 Schüler*innen findet in den Fluren oder draußen statt. Platzmangel, hoher Lärmpegel und extreme Temperaturen gestalten das Lernen enorm schwierig. Viele Schüler*innen erlangen keine oder nur geringe Kenntnisse, während andere erst gar keinen Schulplatz bekommen. Ihre Familien sind finanziell schwach und haben nur einen geringen Bildungsstand. Durch den erschwerten Zugang zu Bildung haben die Kinder kaum eine Chance, der Armut zu entfliehen.

 

Das Projekt soll mit dem Ausbau des Schulgebäudes die Lernqualität verbessern. Insgesamt werden 12 neue Klassenräume, ein Naturwissenschaftslabor, 4 Verwaltungsräume für Lehrer*innen und eine Bibliothek gebaut. Für eine verbesserte Lernatmosphäre und die Minimierung gesundheitlicher Risiken werden außerdem 8 Sanitäranlagen inklusive einer Handwaschanlage bereitgestellt. Zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Schule werden ergänzend Weiterbildungen und Workshops für Lehrer*innen und Schüler*innen angeboten, die das fachliche Unterrichtsangebot erweitern und mehr Bewusstsein für die Themen Hygiene und Gesundheit schaffen.

Ausgangssituation

Etwa 300 Kilometer nordwestlich von Kabul befindet sich die Block Haye Hawayee Mittelschule in Mazar-e-Sharif, der Hauptstadt der afghanischen Provinz Balkh. An der Schule sind derzeit 2.195 Schüler*innen im Alter von 6-17 Jahren registriert – davon 1.057 Mädchen und 1.138 Jungen. Anders als in den meisten Provinzen Afghanistans dürfen Mädchen hier auch nach der Machtübernahme der Taliban noch weiterführende Schulen besuchen und der Anteil an Schülerinnen liegt mit 48% im Landesvergleich besonders hoch. Ein Großteil der Kinder kommt aus finanziell schwachen Familien mit einem geringen Bildungsstand. Vor der humanitären Krise gingen einige Eltern einfachen Tätigkeiten im Handwerk als Tagelöhner*innen nach, doch die Mehrheit war bereits damals ohne Beschäftigung und geregeltes Einkommen. Die Situation hat sich seit August 2021 und der zunehmenden finanziellen Armut im Land dramatisch verschlechtert.

 

ERSCHÖPFTE KAPAZITÄTEN UND SCHLECHTE LERNBEDINGUNGEN

 

Das Schulgebäude umfasst bislang nur 7 Klassenzimmer, in denen rund 900 Mädchen und Jungen in 3 Schichten unterrichtet werden. Etwa 1.300  Schüler*innen müssen aufgrund fehlender Räumlichkeiten auf die Flure oder ins Freie ausweichen –  auch bei extremer Hitze im Sommer und Temperaturen von bis zu minus 30 Grad im Winter. Die Qualität des Unterrichts und die Konzentrationsfähigkeit der Schüler*innen sind durch Platzmangel, überfüllte Klassen und einen hohen Lärmpegel stark eingeschränkt. Das hat zur Folge, dass eine Reihe von Schüler*innen trotz Schulbesuchs nur geringfügige bis gar keine Kenntnisse erlangen können. Außerdem gibt es viele Kinder aus dem Umkreis, die erst gar keinen Schulplatz bekommen, weil die Aufnahmekapazitäten völlig erschöpft sind. Obwohl sie im Schulalter sind, wird ihnen ihr Recht auf Bildung verwehrt und sie haben kaum eine Chance der Armut zu entfliehen.

 

GESUNDHEITLICHE RISIKEN DURCH FEHLENDE HYGIENISCHE STANDARDS

 

Die wenigen Sanitäranlagen an der Schule befinden sich in einem desolaten Zustand. Es gib keine Wasserversorgung, lediglich eine provisorische Handwaschanlage und nur 5 Toiletten, die jedoch für über 2.000 Schüler*innen nicht ausreichen. Unter diesen Umständen ist es unmöglich, hygienische Standards einzuhalten und wichtige Verhaltensregeln zum Schutz vor Krankheiten umzusetzen. Die unzureichenden hygienischen Bedingungen bedeuten gesundheitliche Risiken für alle Menschen vor Ort und bewirken häufige Krankheitsfälle unter den Schüler*innen und Lehrer*innen und dadurch auch die Abwesenheit vom Schulunterricht oder den Ausfall von Unterrichtsstunden.

Lösungen

Das Projekt setzt an drei zentralen Punkten an: der Ausbau des Schulgebäudes, die Verbesserung der hygienischen Standards und die Förderung nachhaltiger Strukturen.

 

Um ausreichend Platz und eine bessere Lernatmosphäre zu schaffen, werden insgesamt 12 Klassenräume, ein Naturwissenschaftslabor, 4 Verwaltungsräume für die Lehrer*innen und eine Bibliothek gebaut und eingerichtet. Für die Verbesserung der hygienischen Standards werden 8 Sanitäranlagen inklusive einer Handwaschanlage bereitgestellt. Durch den Neubau gibt es zusammen mit den bestehenden Klassenräumen endlich genug Platz für alle 2.195 Schüler*innen an der Block Haye Hawayee Mittelschule!

 

Um nachhaltige Strukturen zu fördern, wird es außerdem Weiterbildungen für die Lehrer*innen und Workshops für Schüler*innen und Mitarbeiter*innen geben. In den Weiterbildungen geht es vorrangig darum, die Lehrer*innen in Naturwissenschaften weiterzubilden und mit dem neuen Laborequipment vertraut zu machen. Bei den WASH (Water, Sanitation and Hygiene)-Workshops werden Schüler*innen durch Schulungen und praktische Übungen für die Themen Hygiene, Gesundheit und deren Zusammenhänge sensibilisiert. Zudem gibt es Workshops zu Themen wie Schulmanagement oder Teamschulungen für unsere Partnerorganisation OASE.  

Der lokale Partner – oase

Die Projektorganisation vor Ort ist OASE (Organization of Afghan Support for Education), mit der wir schon unzählige Projekte in Afghanistan erfolgreich umsetzen konnten. Die Mitarbeiter*innen sind in Mazar-e-Scharif sehr gut vernetzt und besitzen wertvolle Expertise über den lokalen Bildungskontext. Mit diesem Know-how wird die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Schulen angesichts der aktuellen politischen Geschehnisse erleichtert. Das Engagement von OASE in der schwierigen Sicherheitslage ist herausragend und ermöglicht die Fortsetzung von Bildungsprojekten auch im Hinblick auf neue Herausforderungen, die mit politischen Veränderungen einhergehen.