Kaloi Grundschule

Karamoja, Uganda
[Schweiz] Projektstart: 2019

[Schweiz] Abgeschlossen

[Schweiz] Erreichtes Ziel:
216.200 €

[Schweiz]

Die Region Karamoja im Nordosten Ugandas ist gezeichnet von unberechenbarem Wetter geprĂ€gt von langen DĂŒrreperioden und kurzzeitigen Starkregen. Die Witterungsbedingungen entziehen der ĂŒberwiegend halbnomadischen Bevölkerung die Einkommens­grundlage. Abwanderung und hohe Armut sind die Folge. Auch die Kaloi Grundschule leidet unter diesen Bedingungen. Die SchulgebĂ€ude sind grĂ¶ĂŸtenteils einsturzgefĂ€hrdet und reichen bei weitem nicht fĂŒr die ca. 400 Kinder aus. ZusĂ€tzlich fehlte es an Schlafmöglichkeiten aufgrund weiter Schul­wege und hygienischer sanitĂ€rer Anlagen. Gemeinsam mit der Welthungerhilfe und Viva con Agua planten wir die Errichtung von Toiletten, WaschrĂ€umen und einer Wasserversorgung. Außerdem stand die Sanierung der KlassenrĂ€ume und der Bau von SchlafsĂ€len auf der Agenda.

[Schweiz] AUSGANGSSITUATION

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Die Kaloi Grundschule liegt in Karamoja, einer Region im Nordosten Ugandas, die im Vergleich zum restlichen Land aride und infrastrukturell schlechter entwickelt ist. Regen fĂ€llt in Karamoja unregelmĂ€ĂŸig und unvorhersehbar, was vermutlich auf den Klimawandel zurĂŒck zu fĂŒhren ist. Durch die langen DĂŒrreperioden und die Erosion der Erde ist die Region von WĂŒstenbildung bedroht. Menschen verlassen die Gegend wegen ErnteausfĂ€llen und dem Mangel an alternativen Einkommensmöglichkeiten. Die Bevölkerung in der Region besteht grĂ¶ĂŸtenteils aus Halbnomad*innen, die von Rinderhaltung in der Savanne leben. Aufgrund der oft schwierigen klimatischen Bedingungen fĂŒr die Landwirtschaft ist die Armutsquote sehr hoch. Grundbildung hatte fĂŒr die Bevölkerung lange Zeit einen sehr niedrigen Stellenwert. Die Analphabet*innenrate liegt bei 80 % – was im Vergleich zum Landesdurchschnitt von 32 % sehr hoch ist.

Die Kaloi Grundschule ist mit ihren knapp 400 SchĂŒler*innen Teil einer wachsenden Gegenbewegung, in welcher der Wunsch auf Bildung stetig zunimmt. Die Schule liegt in der Savanne, etwa 10 km von der nĂ€chsten Kleinstadt entfernt, in einem Gebiet mit schwellendem Lehmboden, der bei Regen quillt und bei Trockenheit schrumpft. Wird keine Bewehrung der Fundamente vorgesehen, treten schnell Setzungsrisse im Mauerwerk auf, was den Bestand der Bausubstanz gefĂ€hrdet. Die staatlichen Finanzmittel fĂŒr Schulen sind sehr beschrĂ€nkt und im Fall eines Neubaus von KlassenrĂ€umen, wird der Auftrag oft an unqualifizierte Unternehmen vergeben, die schnelles Geld machen wollen und an der BauqualitĂ€t sparen. Aus diesen GrĂŒnden kĂ€mpft auch die Kaloi Schule mit schlechten Unterrichtsbedingungen durch fehlende oder baufĂ€llige Infrastruktur.

[Schweiz] PROBLEMSTELLUNG

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Die Grundschule in Kaloi wurde bereits 1984 eröffnet und zĂ€hlt in 2019 schon ca. 187 SchĂŒlerinnen und 209 SchĂŒler im Alter von fĂŒnf bis 14 Jahren sowie 15 Lehrer*innen. Die meisten Kinder kommen aus Dörfern in der nĂ€heren Umgebung der Schule, einige legen jedoch auf dem Schulweg weite Strecken zurĂŒck, oftmals sogar barfuß.

Zur Zeit unserer Bestandsaufnahme Ende 2018 besaß die Schule fĂŒnf Klassenböcke, mit je zwei KlassenrĂ€umen, die teilweise als SchlafrĂ€ume fĂŒr Lehrer*innen und SchĂŒler*innen sowie als VerwaltungsrĂ€ume genutzt wurden und erhebliche BaumĂ€ngel aufwiesen. Zudem bestand ein großer Mangel an KlassenrĂ€umen, sodass teilweise zwei Klassen in einem Raum gleichzeitig Unterricht hatten. Aufgrund fehlender Schlafmöglichkeiten an der Schule schieden viele SchĂŒler*innen in den höheren Stufen aus. Dies betrifft vor allem MĂ€dchen, welche dann im Haushalt aushelfen oder von frĂŒhen Schwangerschaften und Ehen betroffen sind, wenn die Schulwege unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig lang und gefĂ€hrlich sind. Die sanitĂ€ren Anlagen der Schule befanden sich ebenfalls in einem einsturzgefĂ€hrdeten und zusĂ€tzlich unhygienischen Zustand. Fehlende WaschrĂ€ume und Wasserversorgung stellten auch insbesondere fĂŒr MĂ€dchen wĂ€hrend ihrer Menstruation ein Hindernis zum Schulbesuch dar.

Lernerfolge blieben in dieser Schule oft aus, die Drop-Out Quote der SchĂŒler*innen war extrem hoch, Lehrer*innen drohten abzuwandern und die gesundheitlichen EinschrĂ€nkungen minderten die Motivation von verbleibenden SchĂŒler*innen und Lehrer*innen.

[Schweiz] Unsere Lösung

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Bei unserem Besuch im Oktober 2018 wurden wir mit einer sehr herzlichen Willkommenszeremonie ĂŒberrascht, organisiert von Eltern und dem Schulpersonal. Durch Eigeninitiative einer Gruppe von Eltern wurden bereits Aktionen gestartet, um andere Eltern von der Wichtigkeit von Schulbildung zu ĂŒberzeugen. Daraus entstand außerdem ein engagiertes Eltern-Lehrer*innen-Komitee, dessen Engagement uns nachhaltig beeindruckt und davon ĂŒberzeugt hat, die Schule zu unterstĂŒtzen. Diese Eigeninitiative zeigte uns das Vorhandensein der nötigen Grundlage, um zu garantieren, dass infrastrukturelle Fortschritte an der Schule von der Zielgruppe angenommen und genutzt werden.

In Kooperation mit der Welthungerhilfe und Viva con Agua wollten wir dem aufkommenden Wunsch nach Bildung in der Bevölkerung nachkommen und langfristig die Lehr- und Lernbedingung an der Schule verbessern. Das Ziel war alle baufĂ€lligen GebĂ€ude zu ersetzen, Unterkunftsmöglichkeiten fĂŒr SchĂŒler*innen zu schaffen und eine sanitĂ€re Versorgung zu gewĂ€hrleisten. Außerdem planten wir durch Workshops zu den Themen Hygiene und Instandhaltung der GebĂ€ude aufzuklĂ€ren. Damit wird ein integrativer Ansatz geschaffen, der gleich drei der Sustainable Development Goals (SDG) direkt fördert:

Förderung von qualitativem Lernen (SDG Nr. 4)
Gleichstellung der Geschlechter (SDG Nr. 5)
Zugang zu sauberem Trinkwasser und SanitÀtsversorgung (SDG Nr. 6)

Unser Vorhaben startete im MĂ€rz 2019 mit dem Bau von geschlechtergetrennten Trocken-Kompost-Toiletten. Außerdem begann der Bau von WaschrĂ€umen fĂŒr MĂ€dchen und Jungen. DarĂŒber hinaus setzten wir 2020 die vorhandene Zisterne instand und etablierten ein Regenwassersammelsystem, um die Schule mit ausreichend Wasser zu versorgen. An dieser Stelle danken wir Viva con Agua Sankt Pauli, welche einen Großteil dieser ersten Projektphase finanziert haben. Begleitend dazu wurden mehrere Workshops von Viva con Agua Kampala durchgefĂŒhrt, die die Kinder und LehrkrĂ€fte auf spielerische Art und Weise ĂŒber die Themen Hygiene und Gesundheit aufklĂ€rten, um Gesundheitsrisiken aufgrund von mangelnder Hygienepraktiken langfristig vorzubeugen.

DarĂŒber hinaus begann im Oktober 2019 der Bau von SchlafsĂ€len fĂŒr MĂ€dchen und Jungen, welche die SchĂŒler*innen von weiter weg davor bewahren sollen, frĂŒhzeitig aus der Schule auszuscheiden. Ab Januar 2020 begann zusĂ€tzlich die Sanierung der sehr baufĂ€lligen KlassenrĂ€ume, damit der Unterricht fĂŒr alle SchĂŒler*innen wieder in einer angemessenen Lernumgebung stattfinden kann. Abgerundet werden alle unsere Bauvorhaben durch Workshops und die Etablierung von Komitees zum langfristigen Erhalt der GebĂ€ude. Diese können allerdings erst stattfinden, wenn die COVID19-KontaktbeschrĂ€nkungen vor Ort gelockert werden.

[Schweiz] WAS BISHER GELEISTET WURDE

[Schweiz] Apr 2021
[Schweiz] Sep 2020
[Schweiz] Jul 2020
[Schweiz] Jun 2020
[Schweiz] Apr 2020
[Schweiz] Jan 2020
[Schweiz] Okt 2019
[Schweiz] Aug 2019
[Schweiz] Jun 2019
[Schweiz] Mrz 2019

[Schweiz] ERÖFFNUNGSZEREMONIE

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WĂ€hrend unseres Aufenthalts in Uganda haben wir gemeinsam mit den SchĂŒler*innen wĂ€hrend einer feierlichen Eröffnungszeremonie die fertiggestellten GebĂ€ude offiziell ĂŒbergeben.

[Schweiz] FERTIGSTELLUNG DER SCHLAFRÄUME

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Nach einigen Lieferverzögerungen durch die Corona-Regulierungen konnten die SchlafrĂ€ume endlich fertiggestellt werden. Beide GebĂ€ude – die fĂŒr MĂ€dchen und Jungen – wurden mit jeweils 32 doppelstöckigen Betten, Moskitonetzen und VorhĂ€ngen ausgestattet.

[Schweiz] SICHERUNG DER WASSERVERSORGUNG

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Um auch die Versorgung mit sauberem Grundwasser an der Schule zu sichern, wurden die vorhandene Zisterne und Handpumpe instandgesetzt. Nun können wichtige Hygieneregeln wie regelmĂ€ĂŸiges HĂ€ndewaschen eingehalten werden.

[Schweiz] FERTIGSTELLUNG DER KLASSENRÄUME

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Die Sanierung der KlassenrĂ€ume ist vollstĂ€ndig abgeschlossen. Sobald die Schulen wieder öffnen, können nun alle SchĂŒler*innen in angemessenen Klassenzimmern unterrichtet werden. Die GebĂ€ude wurden mit Dachrinnen und Wassertanks ausgestattet, um Regenwasser aufzufangen.

[Schweiz] BAUFORTSCHRITT WÄHREND EINER WELTWEITEN PANDEMIE

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Die COVID19-Pandemie macht auch vor dem Norden Ugandas nicht halt. Die Schulen werden geschlossen, der Bau kann aber zum GlĂŒck dank Sondergenehmigungen voranschreiten. Es kommt lediglich zu einigen Lieferverzögerungen.

[Schweiz] BEGINN DER KLASSENRAUM-SANIERUNG

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Die Sanierung der sehr baufĂ€lligen KlassenrĂ€ume beginnt. Damit der Unterricht fĂŒr alle SchĂŒler*innen wieder in einer angemessenen Lernumgebung stattfinden kann.

[Schweiz] BEGINN DES BAUS VON SCHLAFSÄLEN

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Der Bau der SchlafsĂ€len fĂŒr MĂ€dchen und Jungen beginnt. Diese sollen die SchĂŒler*innen von weiter weg davor bewahren, frĂŒhzeitig aus der Schule auszuscheiden.

[Schweiz] NEUE WASCHRÄUME FÜR MÄDCHEN UND JUNGEN

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FĂŒr jeweils MĂ€dchen und Jungen wurden kleine WaschhĂ€user errichtet, welche spĂ€ter an die SchlafsĂ€le angegliedert werden. Vor allem den SchĂŒlerinnen sind diese Waschmöglichkeiten besonders wichtig, um auch wĂ€hrend ihrer Periode die Schule besuchen zu können.

[Schweiz] PROJEKTREISE

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Auf unserer Projektreise haben wir die Schule diesmal noch besser kennengelernt. Neben Spielen und Bastelaktionen haben wir Befragungen mit den Kindern, Lehrer*innen und Eltern fĂŒr eine langfristige Evaluation der Projekterfolge durchgefĂŒhrt. Außerdem haben wir mit MĂ€dchen GesprĂ€che zum Thema Menstruation gefĂŒhrt und gemeinsam mit den Eltern Lösungen fĂŒr die Finanzierung des Schulbesuchs ihrer Kinder erarbeitet.

[Schweiz] START DER ERSTEN PROJEKTPHASE: GESCHLECHTERGETRENNTE TOILETTEN UND WASCHRÄUME

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Unser Vorhaben startete mit dem Bau von geschlechtergetrennten Trocken-Kompost-Toiletten. Außerdem begann der Bau von WaschrĂ€umen fĂŒr MĂ€dchen und Jungen, welche an die spĂ€ter entstehenden SchlafsĂ€le angegliedert werden. An dieser Stelle danken wir Viva con Agua Sankt Pauli, welche einen Großteil dieser ersten Projektphase finanziert haben. Begleitend dazu wurden mehrere Workshops von Viva con Agua Kampala durchgefĂŒhrt, die die Kinder und LehrkrĂ€fte auf spielerische Art und Weise ĂŒber die Themen Hygiene und Gesundheit aufklĂ€rten, um Gesundheitsrisiken aufgrund von mangelnder Hygienepraktiken langfristig vorzubeugen.

[Schweiz] Weitere Bildungsprojekte

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